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FACEBOOK REICHWEITE: KEINE PANIK VOR „ZERO-REACH“

17.1.2018
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NICOLAJ GRUZDOV

Die letzte Ankündigung zum Thema Facebook Newsfeed von Mark Zuckerberg persönlich sorgt für einen großen Aufschrei, stellenweise sogar Panik. War's das jetzt mit Reichweite auf Facebook?

Die letzte Ankündigung zum Thema Facebook Newsfeed von Mark Zuckerberg persönlich sorgt für einen großen Aufschrei, stellenweise sogar Panik. In der Zwischenzeit hast du wahrscheinlich schon gehört, dass Facebook die Reichweite von Marken-, Unternehmens- und Media-Seiten zugunsten von privaten Inhalten zurückfahren will. Das betrifft auch die Seiten von Bands und Musikern.

Aber wie wirken sich die zukünftigen Änderungen auf die Facebookseiten von Musikern und Bands aus? Hier ein Auszug aus dem Statement von Mark Zuckerberg:

“One of our big focus areas for 2018 is making sure the time we all spend on Facebook is time well spent.
We built Facebook to help people stay connected and bring us closer together with the people that matter to us. That’s why we’ve always put friends and family at the core of the experience. Research shows that strengthening our relationships improves our well-being and happiness.
But recently we’ve gotten feedback from our community that public content — posts from businesses, brands and media — is crowding out the personal moments that lead us to connect more with each other.
It’s easy to understand how we got here. Video and other public content have exploded on Facebook in the past couple of years. Since there’s more public content than posts from your friends and family, the balance of what’s in News Feed has shifted away from the most important thing Facebook can do — help us connect with each other.
We feel a responsibility to make sure our services aren’t just fun to use, but also good for people’s well-being. So we’ve studied this trend carefully by looking at the academic research and doing our own research with leading experts at universities.
The research shows that when we use social media to connect with people we care about, it can be good for our well-being. We can feel more connected and less lonely, and that correlates with long term measures of happiness and health. On the other hand, passively reading articles or watching videos — even if they’re entertaining or informative — may not be as good.
Based on this, we’re making a major change to how we build Facebook. I’m changing the goal I give our product teams from focusing on helping you find relevant content to helping you have more meaningful social interactions. […]”

Das komplette Statement von Mark Zuckerberg könnt ihr in seinem Facebook Post nachlesen.

Mark Zuckerberg will Facebook also wieder zu dem machen, wofür die Plattform einst gebaut wurde – staying connected with each other. Daher sollen, einfach gesagt, die Inhalte von Facebook-Seiten in den Hintergrund treten. Dagegen werden Inhalte von Freunden priorisiert im Newsfeed angezeigt, denn Freunde sind relevanter als Unternehmen.

Facebook Reichweite: Newsfeed ändert sich ständig

Änderungen am Facebook Newsfeed Algorithmus sind schon immer passiert und immer gingen diese auch mit Veränderungen der organischen Facebook Reichweite einher. Auf der Jagd nach organischer Reichweite haben sich die Admins einiger Facebook Pages auch immer wieder neue Möglichkeiten einfallen lassen, um ihre Interaktionswerte hoch zu halten. Oft gingen diese Aktionen aber schwer zu Lasten der gesamten Nutzererfahrung auf Facebook, daher war es eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis Facebook grundlegende Änderungen ankündigt. Nun ist es aber wichtig, dass daraus keine Panik entsteht!

Was passiert mit deiner Band-Seite auf Facebook?

Mehr denn je solltest du dir jetzt die Frage stellen, welche Strategie du auf Facebook verfolgst. Aber solltest du bis zum jetzigen Zeitpunkt nur wegen der kostenlosen organischen Reichweite mit deiner Band auf Facebook vertreten gewesen sein, war und ist das sicherlich nicht der richtige Ansatz, denn Facebook bietet sehr viel mehr Potential, als allein die organische Reichweite.

Wie sich die Änderungen auf die organische Reichweite deiner Seite auswirken werden, ist noch recht unklar, allerdings kann man der offiziellen Mitteilung von Facebook schon einiges entnehmen:

„Durch diese Updates könnten Reichweite, Video Watch Time und Referral Traffic von Seiten verringert werden. Die Auswirkungen werden von Seite zu Seite unterschiedlich sein – abhängig von Faktoren wie Art der produzierten Inhalte und Interaktion der Menschen mit diesen Inhalten auf Facebook. Seiten, deren Inhalte von den Menschen auf Facebook nicht kommentiert werden und keine Interaktion erfahren, könnten die größte Verringerung bei der Verbreitung ihrer Inhalte sehen. Die Auswirkungen für Seiten, deren Beiträge zu bedeutungsvollen Interaktionen zwischen Freunden führen, werden hingegen geringer sein.“

Hier geht es zum offiziellen Statement von Facebook in voller Länge.

Der Facebook Newsfeed soll dir zukünftig Beiträge zeigen, die Unterhaltungen anregen und Interaktionen im privaten Umfeld fördern. Somit kann diese Veränderung zwar – abhängig von deinen Inhalten – ein Verlust, aber auch eine Chance für deine Fanpage und deine Reichweite sein!

Umdenken und Strategiewechsel

Letztendlich können wir auch noch nicht genau sagen, wie viel organische Reichweite jede einzelne Seite verlieren wird, denn das hängt von sehr vielen Faktoren ab. Sicher ist aber, dass ein „weiter so“ nicht mehr funktionieren wird. Wir glauben, dass es zukünftig noch viel stärker auf den eigentlichen Inhaltswert des Posts ankommt. Schließlich muss dieser zukünftig auch zum Austausch deiner Fans im privaten Umfeld anregen. Durch die Konzentration auf den Content wird auch die Post-Frequenz niedriger werden müssen, was aber in vielen Fällen nicht weiter tragisch sein sollte. Ganz im Gegenteil: Zukünftig musst du nicht mehr zwanghaft nach Posting-Ideen suchen, um möglichst viele Beiträge auf deiner Seite zu haben.Weniger ist mehr! Du kannst und solltest nun die Zeit nutzen, um mehr qualitativ hochwertigen Content zu kreieren.

Chancen für Musiker und Bands

Musik und Bands regen sehr oft zu privaten Unterhaltungen an, vor allem wenn auch polarisierende Elemente Bestandteil des Images sind. Darum wird auch genau darin eine tolle Chance liegen, um auf der einen Seite etwas von eurer organischen Reichweite zu behalten und auf der anderen Seite die Ausrichtung euer Facebook-Kommunikation auf erfolgreiche Beine zu stellen.

Bezahlte Facebook-Werbung und Alternativen bleiben bzw. werden wichtiger

Natürlich gibt es auf Facebook auch den Weg am Newsfeed vorbei auf die Monitore und Smartphones deiner Zielgruppe – Facebook Werbung. Facebook Werbung ist ein sehr kostengünstiges Tool und bietet genauestes Targeting. Die richtige Strategie und Ausgestaltung von Kampagnen machen den Einsatz auch super effektiv. Nach wie vor kannst du deine Fans auf Facebook sehr gut erreichen. Auch Facebook Gruppen in Verbindung mit Fanpages sind ein sehr gutes Mittel, um mit den Fans in direktem Kontakt zu bleiben.

Instagram

Gehört zwar auch zu Facebook, ist aber vom diesem Newsfeed Update nicht betroffen. Instagram ist eine Plattform, die sehr stark von den Motiven und der Nutzerinteraktion getrieben ist. Außerdem spielen Hashtags hier eine wichtige Rolle, was jedoch nicht auf alle sozialen Netzwerke zutrifft. Für Instagram gilt: Je mehr Interaktionen deine Posts hervorrufen, desto erfolgreicher wird dein Instagram Kanal.

E-Mails

Der gute alte Newsletter ist nach wie vor noch ein wichtiges Tool, um deine Inhalte bei deinen Fans zu promoten. Ein Vorteil hier liegt auf der Hand: Die Reichweite liegt nicht in den Händen Dritter, denn deine Kontakte bleiben erhalten.

Messenger

Eine recht neue, aber mit riesigem Potenzial ausgestattete Disziplin ist das Messenger-Marketing. Ähnlich zum E-Mail Newsletter baust du dir deine Fans, beziehungsweise deine Community auf und bedienst sie über Messenger-Dienste wie WhatsApp oder den Facebook-Messenger mit Updates. Die Aufmerksamkeit dieser Form der Ansprache ist natürlich sehr hoch, denn sie werden direkt zugestellt und landen außerdem meistens sogar auf dem Sperrbildschirm der Smartphones. Messenger werden ein immer größerer Bestandteil unserer Kommunikation und sind sogar bereits in vielen Geschäftsabläufen integriert als anerkannte Support-Kanäle.

Es liegen spannende und aufregende Zeiten vor uns und es wird höchste Zeit für eine ganzheitliche digitale Strategie für Bands und Künstler.

WICHTIG: Auf Facebook findet zwar gerade ein kleiner Paradigmen-Wechsel statt, aber das ist noch lange kein Grund, um in Panik zu verfallen! Die meisten Künstler haben auch den Niedergang von Myspace und StudiVZ erfolgreich überlebt 😉

Jetzt ist es wichtig, die eigene Strategie zu überdenken und an die neuen Gegebenheiten anzupassen. Facebook ist noch lange nicht tot …

Wir helfen euch sehr gerne bei der Entwicklung und Umsetzung eurer Strategie, damit ihr weiterhin tolle Musik machen könnt.

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