YouTube arbeitet weiter daran, seine Plattform für Musiker*innen attraktiver zu gestalten und führt in den kommenden Monaten mehrere neue Funktionen ein. Erfahre in unserem Blog-Artikel, welche neuen Ansätze es für Musik Marketing auf YouTube für Künstler:innen geben wird.
Das YouTube im Bereich der Musik Promotion eine essenzielle Rolle spiel, ist ja klar. Da YouTube selbst arbeitet auch stetig an neuen Features auf der Plattform. Für Artists und ihre Teams lohnt es sich, die Entwicklungen im Blick zu behalten, da sich daraus neue Ansätze fürMusikvermarktung ergeben werden. Einige der Features sind bereits verfügbar, andere befinden sich noch im Rollout oder starten erst 2026.
Eine der ersten Neuerungen betrifft die Release-Kommunikation: YouTube Music zeigt künftig direkt auf dem offiziellen Artist Channel einen Countdown an, sobald ein neuer Song oder ein Album angekündigt wird. Für Fans ist damit auf einen Blick sichtbar, wann der Release stattfindet. Wer frühzeitig Spannung aufbauen möchte, bekommt hier ein einfaches Tool, das zusätzlich Aufmerksamkeit zum Release erzeugen kann. Erinnert natürlich sofort an die Spotify Countdown Pages.
Darüber hinaus wird es bald möglich sein, Songs oder Alben direkt auf YouTube Music zu „pre-saven“. Bisher war das nur über externe Tools wie Linkfire möglich. Nutzer*innen können sich Releases vormerken und erhalten zum Veröffentlichungszeitpunkt eine Benachrichtigung. Ergänzt wird das durch ein Badge-System: Wer früh speichert oder an einem Countdown teilnimmt, bekommt eine Art digitales Abzeichen, das auf dem eigenen Profil angezeigt werden kann. Für Artists kann das hilfreich sein, um gezielt die engagiertesten Fans zu aktivieren, den Community-Gedanken zu verstärken und erste Signale für den Algorithmus zu setzen.
Eine exklusive Partnerschaft zwischen YouTube for Artists und Bandsintown ermöglicht die automatische Veröffentlichung der kommenden Tourdaten auf dem offiziellen Artist Profil sowie bei Videos und Shorts. Abonnent*innen erhalten außerdem zusätzlich Push-Mitteilungen. Durch die Integration von Bandsintown auf YouTube erhalten Artists eine weitere aufmerksamkeitsstarke Promotionsfläche für kommende Konzerte und Liveauftritte. Das Feature wird zunächst in den USA ausgerollt und später weltweit nachgezogen.
Die Verknüpfung der beiden Plattformen wird in einfachen Schritten über das eigene Profil bei Bandsintown erfolgen. Sobald die beiden Profile miteinander verknüpft sind, werden die Termine automatisch auf YouTube ausgespielt. Wichtig: Es kann nur eine Shop-Integration oder die Bandsintown-Integration auf dem Kanal bzw. an den Videos angezeigt werden. Beides zeitgleich kann leider nicht verwendet werden.
Für 2026 ist bereits das nächste Feature angekündigt: Musiker*innen sollen künftig gezielt Inhalte an ihre aktivsten Fans ausspielen können. Beispiele sind persönliche Videobotschaften, Behind-the-Scenes-Material oder andere exklusive Clips. Das richtet sich vor allem an jene, die mehr mit ihrer Community arbeiten wollen und ihren Super-Fans ein exklusives Erlebnis bieten möchten.
Parallel dazu testet YouTube exklusive Merch-Drops, die direkt über die Plattform angeboten werden, derzeit allerdings nur im Rahmen eines Pilotprogramms in den USA. Für den deutschen Markt hat das aktuell zwar noch keine direkte Relevanz. Mittelfristig könnte es aber spannend werden, falls das Feature international ausgerollt wird. Gerade im Zusammenspiel mit anderen Formaten wie Livestreams oder Musikvideo-Premieren könnte sich hier eine neue Verkaufsfläche ergeben.
YouTube for Artists zieht ein Feature nach, welches bereits von anderen Plattformen bekannt ist: Die Collaboration mehrerer Kanäle an einem Video bzw. Short. Zukünftig wird es möglich sein, bis zu 5 Kollaborator*innen am selben Asset zu hinterlegen. Alle Namen und die Subscribe-Buttons werden prominent im Video angezeigt und das Video kann auch in allen Kanälen hinterlegt werden. Der ursprüngliche Owner (d.h. der Kanal, welcher die Kollaborator*innen einlädt) entscheidet, ob z.B. Analytics von den anderen Kollaboratoren eingesehen werden können.
Achtung: Auch die Monetarisierung wird dem Owner-Kanal zugeordnet! Kollaborationen werden sich beispielsweise sehr für Features oder andere gemeinsame Projekte eignen. So können alle Beteiligten voneinander profitieren und die jeweiligen eigenen Kanäle sind nur einen kurzen Klick entfernt. So können neue Zielgruppen einfacher erschlossen werden. Dadurch, dass das Video bei allen Abonnent*innen im Feed erscheint, wird die Reichweite des Videos auch deutlich erhöht.
Auch im Bereich Livestreaming tut sich einiges. Künftig soll es möglich sein, Livestreams gleichzeitig im Hoch- und Querformat auszustrahlen. Unabhängig vom Gerät wird es einen gemeinsamen Chat für alle Zuschauer*innen geben. Das kann vor allem für Artists interessant sein, die regelmäßig live gehen und ihre Audience auf unterschiedlichen Endgeräten besser abholen wollen. Im Hintergrund arbeitet YouTube außerdem an einer KI-gestützten Funktion, die automatisch kurze Clips aus Livestreams erkennt und als Shorts vorschlägt. So entstehen aus einem Live-Event direkt mehrere wiederverwendbare Inhalte, die sich mit wenig Aufwand weiterverbreiten lassen. Ergänzt werden diese Neuerungen durch eine weitere technische Verbesserung: Noch in diesem Jahr sollen Livestreams direkt in der App vorab getestet werden können. So lassen sich Bild, Ton und Verbindung vor dem eigentlichen Start kontrollieren. Ein kleines, aber praktisches Feature, das besonders bei geplanten Events hilfreich sein wird.
Zusammenfassend zeigt sich, dass YouTube weiter daran arbeitet, den gesamten Release-Zyklus von der Ankündigung überPre-Saves und Livestreams bis hin zu exklusiven Inhalten und künftig auch Merchandise stärker auf der eigenen Plattform zu bündeln. Zusammen mit der besseren Darstellung von Kollaborationen und die Integration von Bandsintown ergeben sich daraus neue Möglichkeiten für Musiker*innen, ihre Zielgruppe zu erreichen und langfristig zu binden. Gleichzeitig steigt aber auch derKoordinationsaufwand: Nicht jedes Feature ist für jede Artist-Strategierelevant, und nicht alles wird sich sofort durchsetzen. Wer als Künstler*in YouTube bereits aktiv für Musik Marketing nutzt, sollte die neuen Funktionen checken und je nach Kampagne gezielt einbinden. Für andere kann es sinnvoll sein, die Entwicklungen insbesondere mit Blick auf Shorts, Faninteraktionen und die Integration von Livestream-Formaten zunächst zu beobachten.