Wolltest du schon immer mal wissen, wie dir Playlisten dabei helfen können deine Bekanntheit zu steigern oder wie das Playlist Game funktioniert? Erfahre in unserem Blog-Artikel die Basics über Playlists: wie sie aufgebaut sind, welche Arten von Playlists du kennen solltest und natürlich, wie du als Musiker:in die Macht der Playlisten nutzen kannst, um deine Songs in die Ohren der Massen zu bringen.
Im letzten Jahrzehnt haben sich Streamingplattformen (kurz: DSPs) zu einem zentralen Ort für Musikkonsum entwickelt. Rund 30% der Musik wird in Deutschland mittlerweile über Audiostreaming konsumiert (neben weiteren Formaten wie Video-Streaming, Sozialen Medien oder Radio). So geht es zumindest aus dem aktuellen Musikindustrie in Zahlen Jahrbuch des BVMI hervor. Eine der effektivsten und beliebtesten Funktionen auf diesen Diensten sind Playlisten. Warum? Nutzer:innen spielen immer mehr Musik über Playlisten ab. Das verdeutlicht u.a. eine Studie von Deezer, bei der im Jahr 2020 40% der User angaben, lieber Playlisten statt Alben zu hören – Tendenz steigend.
Playlisten bieten Musiker:innen die Möglichkeit, ihre Songs einem breiten Publikum vorzustellen und ihre Musikkarriere voranzutreiben. In diesem Blog-Artikel werden wir einen Einblick in die Welt der Musik-Playlisten geben. Wir werden untersuchen, wie Playlisten aufgebaut sind und wie Musiker:innen sie nutzen können, um ihre Musik zu fördern. Darüber hinaus werfen wir einen Blick auf die verschiedenen Arten von Playlisten und wie sie sich voneinander unterscheiden.
Warum sind Playlisten für Musiker:innen so wichtig? Playlisten sind eine unverzichtbare Ressource für Musiker:innen, um ihre Musik einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Sie bieten die Chance, entdeckt zu werden, auch wenn noch keine große Fangemeinde besteht und können die Sichtbarkeit von Artists erheblich erhöhen. Im Wesentlichen passiert das dadurch, dass offizielle Playlisten der Streaming Services innerhalb der ihrer Apps so prominent platziert sind. Viele User vertrauen auf die Vorauswahl und Sortierung von Musik, die die Playlistkurator:innen und Algorithmen für sie treffen, was zu vielen wiederkehrenden Nutzer:innen der Playlists führt.
Playlist ist nicht gleich Playlist. Grundsätzlich können vier Playlist-Arten voneinander unterschieden werden. Zum einen gibt es von Menschenhand kuratierte Playlisten: die Editorial Playlisten sowie Listener/Third Party Playlisten. Zum anderen existieren algorithmisch erstellte Playlisten und zu guter Letzt eine Mischung aus beidem, die hybriden Playlisten.
Die Listener Playlisten, auch Third Party oder user-generated Playlisten genannt, werden – wieder Name bereits sagt – von Usern der Plattform zusammengestellt. Darunter fallen nicht nur Privatpersonen, sondern auch Artists, Influencer:innen, Marken, Unternehmen im Nicht-Musik oder Musik-Bereich (z.B.Labels, Verlage), und Presse (Zeitschriften, Radiosender, Blogs).
Hier werden also meist Songs gewählt, die den privaten Kurator:innen subjektiv gefallen oder die zu einer bestimmten Marke einer Person oder eines Unternehmens passen.
Editorial oderredaktionelle Playlisten werden dagegen von den DSPs selbst kuratiert. Das heißt, Mitarbeiter:innen der verschiedenen Streamingplattformen erstellen Playlisten, die auf bestimmte Stimmungen, Genres oder Aktivitäten
passen und stellen dafür geeignete Songs zusammen. Editorial Playlisten finden wir auf Spotify, Apple Music, Amazon Music, Deezer, Tidal, und Napster und sind an Cover Artworks erkennbar, die das jeweilige Logo des Streamingdienstes enthalten.
Hybride Playlisten stellen eine Mischung aus Editorial Playlisten und Algorithmischen Playlisten dar. Das bedeutet, sie werden zwar redaktionell von Mitarbeitenden der Streaming-Plattformen kuratiert, werden aber zusätzlich durch algorithmisch vorgeschlagene Songs ergänzt. Diese sind individuell für jede:n Hörer:in und basieren auf den jeweiligen Präferenzen und Hörgewohnheiten.
Hierbei handelt es sich um Playlisten, die allein von den Algorithmen der jeweiligen Streaming-Plattform erstellt werden. Sie basieren auf dem vergangenen und aktuellen Hörverhalten der Nutzer:innen. Algorithmische Playlisten sind daher individuell an bestimmte Personen angepasst und bei jeder Person verschieden (z.B. Spotify Blend).
Musik-Playlisten bestehen in der Regel aus einer Zusammenstellung von Songs, die thematisch, genrebasiert oder stimmungsabhängig miteinander verbunden sind. Sie können öffentlich oder privat sein. Wie kannst du nun aber Playlisten als Musiker:in nutzen, um mehr Streams auf deine Songs zu erhalten?
Eigenständige Playlist erstellen: Als Musiker:in kannst du eine eigene Playlist auf deinem Profil erstellen und sie mit deiner Musik und ähnlichen Songs füllen. Dies ermöglicht es dir, deine musikalische Vision und deinen Geschmack zu teilen sowie deine eigenen Songs durch eine wachsende Playlist mit aufzubauen.
Editorial Playlist Pitching: Nachdem du einen neuen Song bei deinem Distributor hochgeladen hast, kannst du diesen an Editorial Playlisten pitchen. Wichtig dabei ist: Der Song darf noch nicht auf den DSPs veröffentlicht sein. Außerdem musst du den Playlist-Kurator:innen ausreichend Zeit geben, deinen Song sichten zu können. Nehme das Editorial Playlist Pitching daher rund vier Wochen vor dem Releasedatum auf allen DSPs vor. Hier findest du weitere Infos zum Editorial Playlist Pitching auf Spotify und Amazon Music.
Release-Radar und Discover-Weekly: Algorithmische Playlisten wie das Release-Radar oder Discover-Weekly bieten Funktionen an, bei denen neue Musik von Künstler:innen präsentiert wird. Stelle sicher, dass du deine Musik für solche Features anmeldest und du die bestmögliche Sichtbarkeit erhältst. Nach dem Song-Upload bei deinem Distributor (aber vor dem Release!) kannst du dies auf Spotify for Artists und Amazon Music for Artists über das Playlist-Pitching erreichen.
Listener Playlist Pitching: Einige private Playlist-Owner sind offen für Songvorschläge. Erstelle dir deshalb händisch eine Tabelle, notiere dir passende Listener Playlisten und kontaktiere die Kurator:innen. Manche vermerken ihre Kontaktdaten in der Playlist-Beschreibung. Andere kannst du wiederum über bezahlte Plattformen wie SubmitHub oder Groover anschreiben.
Social Media Promotion: Nutze Social Media, um deine Musik in verschiedenen Playlisten zu bewerben. Ermutige deine Fans, deine Songs in ihren eigenen Playlisten zu teilen und markiere die Streamingplattformen oder Kurator:innen, um ihre Aufmerksamkeit zu erregen. Zeige ihnen nach einer Playlist-Platzierung auch deine Wertschätzung, indem du dich bei ihnen bedankst, sie in Posts markierst, ihnen folgst und so eine langfristige Beziehung zu ihnen aufbaust. Das hilft dir auch bei deinen zukünftigen Releases.
Musik-Playlisten auf Streamingplattformen sind ein mächtiges Werkzeug für dich als Musiker:in, um deine Musikkarriere voranzutreiben. Sie bieten die Möglichkeit, neue Hörer:innen zu erreichen, eine engagierte Fanbase aufzubauen und die Sichtbarkeit zu erhöhen. Indem du die verschiedenen Arten von Playlisten nutzt und dich aktiv in den Prozess der Playlist-Erstellung einbringst, kannst du deine Chancen auf Erfolg und Anerkennung in der Musikindustrie maximieren. Nutze diese wertvollen Ressourcen, um deine Musik einem breiten Publikum zugänglich zu machen und deine Karriere voranzutreiben.