Musik marketing blog

SPOTIFY PLAYLIST SUBMISSION

2.10.2018
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VERENA BÖßMANN

Playlists entwickeln sich zum heiligen Grahl der Musikwelt. Nun startet Spotify ein Beta Feature, womit du deine Musik selbst pitchen kannst.

Seit ein paar Wochen ist das Spotify Beta Feature da, auf das viele so lange schon gewartet haben: Spotify Playlist Submission! In den letzten Jahren ist es für Artists und Labels immer wichtiger geworden den Multiplikationseffekt von Playlisten auf den einschlägigen Streaming-Portalen anzusteuern. Im besten Fall landet man auf einer der heiß begehrten kuratierten Playlisten von Spotify höchst selbst. In vergangenen Artikeln haben wir bereits ein paar Infos zusammengestellt, wie du dich als Artist auf der Streaming-Plattform in Szene setzen kannst. Diese Infos, und wie du grundsätzlich Zugang zu „Spotify for Artists“ bekommst, kannst du hier nochmals nachlesen.

Spotify Playlist Submission leicht gemacht

Laut Spotify reicht man seine – wichtig! – noch unveröffentlichten Songs direkt beim Editorial Team ein. Dafür hat Spotify ein Team von über 100 Kuratoren rund um den Globus von Brasilien über Japan bis in die Türkei aufgestellt. Das neue Feature „Playlist Submission“ befindet sich in dem noch wachsenden Universum von „Spotify for Artists“ und „Spotify Analytics“ (Bereich für Labels und Distributoren). Damit ist das Feature schon mal auf diejenigen begrenzt, die sich bereits die entsprechenden Zugänge und Profile eingerichtet haben.

How to submit a song

Eigentlich ist das Prozedere gar nicht kompliziert, fast erschreckend einfach (wenn man bedenkt, dass jeder scharf drauf ist, dort stattzufinden). Einfach bei „Spotify for Artists“ einloggen, einen unveröffentlichten Song auswählen, und für die Playlist bewerben.

Spotify Playlist Submission
Spotify Playlist Submission

Laut Spotify soll es hauptsächlich auf die mitgelieferten Informationen ankommen. Dazu zählen beispielsweise: Genre, Mood, Instrumentierung, ob es eine Cover-Version ist, kultureller Background … Diese Daten werden vom System mit der bisherigen Historie deines Spotify Kanals ergänzt. Das sind mitunter Infos darüber, welche Musik deine Fans sonst noch hören, und andere Playlisten, in denen deinen Musik schon vertreten war. Dann schauen die Spotify Playlist Kuratoren durch die sicherlich riesige Submission-Liste und wählen Titel aus, die zu ihren Playlists passen. Bevor nun aber der spitzfindige Musiker denkt, man könnte vielleicht anders nachhelfen, ist hier Spotify’s Antwort darauf:

„We want to make something crystal clear: no one can pay to be added to one of Spotify’s editorial playlists. Our editors pick tracks with listeners in mind. They make these decisions using data about what’s resonating most with their community of listeners.”  Originalkommentar

Easy, oder – oder nicht?

Ganz so einfach ist es dann doch nicht … Eine Freischaltung des Features bedeutet nicht automatisch, dass man bessere Chancen auf eine Playlist-Platzierung hat. Wichtig ist vor allem, dass man seine Titel rechtzeitig beim Vertrieb anliefert (oder direkt bei Spotify). Generell sollte man einen Vorlauf von mindestens 4-6 Wochen einhalten – im Idealfall noch länger vorher. Das liegt mitunter daran, dass die Titel von den Vertrieben an die Shops angeliefert und dort an die richtigen Stellen gebracht bzw. synchronisiert werden müssen. Das kostet Zeit. Wahrscheinlich fühlt sich jetzt der ein oder andere Musiker ertappt, der seine Songs immer erst kurz vor knapp an den Vertrieb anliefert. Zurecht! Es wäre vermessen, zu erwarten, dass jeder sofort alles stehen und liegen lässt, um deinen neuen Song online zu bringen. Außer du bist Eminem – dann darfst du das natürlich glauben, wie uns das Beispiel seines letzten Albums gezeigt hat. Wenn dein Song dann bei Spotify angeliefert ist, musst du wenigstens sieben Tage vor der Veröffentlichung den Song in deinem „Spotify for Artists“ Account als neues Release taggen. Dann erscheint der Track automatisch in der „Release Radar Playlist“ deiner bisherigen Follower.

Bringt’s das jetzt?

Ja und nein! Grundsätzlich sind transparente Strukturen sehr zu begrüßen. So kann eine Playlist Submission schon mal nicht durch einen langsamen Manager, Labelbetreuer oder allgemeine Döspaddeligkeit vergeigt werden. Allerdings steigt die „Konkurrenz“ unter den Künstlern enorm und die Gatekeeper Funktion von Labels nimmt immer weiter ab. Früher waren Labels noch eine Art Qualitätsmerkmal für Musik – nur wer „gut genug“ war, wurde gesigned. Heute ist das nicht mehr unbedingt der Fall. Heutzutage haben Labels eher den Zweck, professionellere Strukturen, Kontakte, zusätzliche Vertriebswege und Promotion zu bieten. Strukturen, die über den DIY-Bereich hinaus gehen. Diese Verschiebung bedeutet auch, dass eine viel größere Masse an Hobby-Musikern direkten Zugang zum Markt hat. Und diese stehen bei den Playlist-Bewerbungen wiederum in „Konkurrenz“ zu den Artists, die sich positionieren wollen, um Berufsmusiker zu werden. Am Ende kommt es immer noch auf eine gute Strategie, guten Content und Durchhaltevermögen an!

Was kann man noch tun?

Das größte Ziel sind immer die kuratierten Playlists. Aber auch die Millionen an User-generated Playlists sind sehr wichtig und können deiner Musik helfen, gehört zu werden. Hierunter gibt es natürlich sehr viele Playlists mit niedrigen Follower Zahlen, aber auch viele mit einer großen Anzahl an Followern. Je mehr Fans deine Musik auf ihre persönliche Agenda setzen, desto besser. Also ermuntere die Menschen dazu. Das kannst du beispielsweise in deine Kommunikation auf Facebook, Instagram und Co. einbauen.

Da man in dieser Branche nie einfach nur auf eine einzelne Chance setzen sollte, kann man seinem Glück noch über weitere Optionen auf die Sprünge helfen. Um euch diesen Sprung etwas zu vereinfachen, haben wir euch ein paar Links zu einigen der wichtigsten Playlists bei Spotify recherchiert. Zusätzlichen Input zu Playlisten findet ihr übrigens auch in einem Blogartikel des Musikvertriebs iMusician.

5 Indie-Playlists, die man auf dem Schirm haben sollte:

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